Wasserzeitung 01/2019

Der Gesetzgeber schreibt für die Abwasserbeseitigungspflichtigen (in der Regel Abwasserzweck- verbände oder städtische Unter- nehmen) die Selbstüberwachung bzw. Eigenkontrolle aller abwas- sertechnischen Anlagen vor. Doch was heißt das eigentlich? Die Eigenkontrollpflicht umfasst den Nachweis der Funktionssicher- heit und Funktionsfähigkeit der An- lagen zur Abwassersammlung, -fort- leitung und -behandlung. Es sind diese hohen Anforderungen des Gesetzgebers, die dem Verband und letztlich dem Gebührenzahler beachtliche Kosten auferlegen. So sind Kontrollen und Unter- suchungen in Kläranlagen, an Abwasserpumpstationen, an Regenrückhaltebecken und Regenwasserpump- stationen teilweise täg- lich (z. B. Qualitätsparameter), wö- chentlich, monatlich oder jährlich (z. B. Kontrolle der Alarm- undMesseinrich- tungen, Dichtheit der Bauwerke u. a.) vorzunehmen. Alle diese Kontrollen sind in Betriebstagebüchern zu doku- mentieren und zu bewerten. Bei der Eigenkontrolle der Abwasserkanäle ist insbesondere die Dichtigkeit re- gelmäßig zu überprüfen. Neu errich- tete Kanäle sind spätestens nach 15 Jahren erstmalig zu untersuchen und sollen danach alle zehn Jahre erneut kontrolliert werden. Bei der Länge des vom Verband betreuten Kanalnetzes von rund 220 km stellt somit die In- spektion der Kanäle keinen unwe- sentlichen Teil der Arbeit der ZV-Mit- arbeiter dar. Die bei der Befahrung festgestellten Beschädigungen des Kanalsystems – z. B. Risse durch me- chanische Belastungen, Wurzelein- wuchs oder starke Ablagerungen – werden bewertet und klassifiziert. Die Bewertung wird nach der Dring- lichkeit der Behebung von Schäden in sogenannte Prioritäten-Klassen vor- genommen und stuft sich wie folgt: sofort, akut bis mittelfristig, mittel- bis langfristig und langfristig. Fünf bis acht Kilometer im Jahr Der Umfang der jährlich durch den Verband durchgeführten Inspektion schwankt zwischen fünf und acht Kilometern und ist abhängig von der Größe und vom Verschmutzungsgrad der Kanäle. Denn auch der Einsatz der Spül- und Kamerafahrzeuge ist z. B. auf viel befahrenen Bundesstra- ßen und Staatsstraßen mittelfris- tig zu planen, genehmigen zu lassen und muss abgesichert werden. Die durch die Befahrung und die Scha- densbewertung der Kanäle gewon- nenen Erkenntnisse fließen in das beim Verband geführte Kanalkata- ster ein – der Grundlage für die In- standhaltungs- und Investitionspla- nung des Verbandes. LANDPARTIE Zu kurz gedacht Alpakafarm in Dommitzsch – ein Traum aus Wolle und Niedlichkeit Foto: SPREE-PR/Archiv EDITORIAL 10. Jahrgang Nr. 1 Juli 2019 Ausgabe Torgau Herausgeber: Zweckverband Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien, Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe, Zweckverband Wasser/Abwasser Bornaer Land und Abwasserverband „Untere Döllnitz“ Oschatz Damit im Untergrund alles fließt Befahrungen dienen der Eigenkontrolle und decken Schäden im Verbandsgebiet auf Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die fortschreitende Industriali- sierung, der Klimawandel und ein gestiegenes Umweltbe- wusstsein zwingen uns heutzu- tage, mit den gegebenen Vorrä- ten zu haushalten und natürliche Stoffkreisläufe mit minimalem Ressourcenverbrauch zu schaf- fen. Wenn aus Klärschlamm wichtige Nährstoffe wie Phos- phor gewonnen werden können – das große Ziel der neuen Klär- schlammverordnung –, dann ist das ein wegweisender Schritt. Doch die finanzielle Belastung, die mit der Verordnung einher- geht, ist viel größer als der Ge- setzgeber in seiner Entschei- dung berücksichtigt hat. Die hohen Mehrkosten können nicht allein von den Abwasserentsor- gern und ihren Gebührenzahlern geschultert werden! Daher muss auch die Politik mit in die Pflicht genommen werden, um Finanzie- rungen der neuen Verfahren fair zu verteilen und die Verbände und ihre Kunden zu entlasten. Uwe Fiukowski, Geschäftsführer des ZV Torgau-Westelbien Wollen Sie Ihrem Kind einen un- vergesslichen Geburtstag besche- ren? Oder mit Ihrem Herzensmen- schen ein bezauberndes Picknick machen? Dann fahren Sie nach Dommitzsch! Denn in der hiesigen Alpakafarm be- ginnen nicht nur Kinderaugen beim Anblick der zutraulichen und dazu noch kuschligen Bewohnern zu strah- len.FarmbetreiberinSylkeSchroedter kann auf viele Jahre erfolgreiche Zucht zurückblicken. Aus der anfäng- lichen Zucht- und Deckstation wurde über die Jahre ein kleiner Be- trieb, der heute nicht nur Kindergeburtstage und Führungen anbietet, sondern in dem kleinen Hofladen auch Wolle, Bet- ten, Filzsohlen, Kleidung, Seife und andere Alkpaka-Produkte feilbietet. Besuche der Alpakafarm bitte vorher anmelden: Sylke Schroedter Telefon: 0173 3811649 www.alpakatraum.de Dies süßen Vierbeier warten gespannt auf die Besucher der Alpaka-Farm. Fotos (2): SPREE-PR/Arndt Das zeigt eine jüngst veröffent- lichte Studie des Bundesver- bandes der Energie- und Wass- erwirtschaft (BDEW). Demnach sind 79% der Bundesbürger von der Qualität des eigenen Trink- wassers überzeugt. Besonders positiv gesehen werden die strengen Kontrollen, die Entlas- tung der Umwelt und der (un- schlagbare) deutschlandweite Durchschnittspreis von 0,2 Cent je Liter. Großes Vertrauen in Trinkwasser Gleich erfahren die beiden ZV-Mitarbeiter, wie es im Untergrund des Ortes Welsau aussieht. Michael Kalff und Stefanie Noack bereiten die Kamera (vorn) für den Einsatz vor. g w s p s t n r h b Foto: SPREE-PR/Arndt

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