Wasserzeitung 02/2019

Schon im Jahr 2018 begann die Planungsvorbereitung für eine Kanalbaumaßnahme in der Torgauer Schlachthofstraße. Der schlechte bauliche Zustand des Mischwasserkanals hatte eine Sanierung nötig gemacht. „Am Anfang war nur der Austausch eines Teilstückes geplant“, erinnert sich ZV-Geschäftsführer Uwe Fiu- kowski. „Bei der Planung wurde dann allerdings festgestellt, dass die Erneuerung eines Teilabschnit- tes für die insgesamt beabsich- tigte Verbesserung der Hydraulik ungünstig war.“ Deshalb fiel die Entscheidung, den gesamten Ka- nalabschnitt zu erneuern. Gemeinsam wird es billiger Wie so oft bei innerstädtischen Bauvorhaben folgten Gespräche mit der Stadt, den Stadtwerken und auch der ECT e.G. Es stellte sich heraus, dass die Gesprächspartner ebenfalls Bedarf zur Verlegung bzw. Erneuerung von Leitungen hatten. Schnell einigte man sich auf eine sogenannte Gemeinschaftsbau- maßnahme. „Der große Vorteil für alle Bauträger bei solchen Maßnah- men“, erklärt Uwe Fiukowski, „liegt darin, dass man sich die Kosten für den Aufriss und die Oberflächen- wiederherstellung der Straße teilt.“ Bis Mitte 2019 wurde nun gemein- sam geplant. Einzig die Ablehnung eines Fördermittelantrags der Stadt Torgau zur Finanzierung des Stra- ßenbaus verzögerte den eigent- lich für 2019 geplanten Baubeginn. Kurzzeitig drohte das gemeinschaft- liche Vorhaben sogar zu scheitern. Baubeginn Anfang 2020 Schließlich kam die Stadt doch noch zu einer Lösung des Finanzie- rungsproblems und der Stadtrat stimmte der Durchführung der Ge- meinschaftsbaumaßnahme zu. Uwe Fiukowski: „Leider konnten wir auf- grund dieser Verzögerungen unseren Bauauftrag erst so spät an die Bau- firma übermitteln, dass ein Baube- ginn in diesem Jahr nicht mehr sinn- voll erschien. Und laut Lieferanten bekommen wir die für den Kanal- bau benötigten Rohmaterialien erst sechs bis acht Wochen nach der Be- stellung.“ Gemeinsam mit allen Auf- traggebern und dem Auftragnehmer wurde entschieden, den Baubeginn in den Januar zu verschieben. Das erschien außerdem sinnvoll, weil es sonst über die Feiertage bereits Stra- ßensperrungen ohne größere Bautä- tigkeiten gegeben hätte. Ziel aller Beteiligten ist es, die Bau- maßnahme bis Ende 2020 abzuschlie- ßen. Der finanzielle Rahmen bewegt sich um die 2,2 Mio. Euro, wovon der Löwenanteil von 1,4 Mio. Euro auf den ZV Torgau-Westelbien fällt. SÄCHSISCHE WASSER ZEITUNG • DEZEMBER 2019 SEITE 2/3 ZWECKVERBAND „TORGAU-WESTELBIEN” Zweckverband baut mit Stadt, Stadtwerken und ECT Torgau e.G. ZV-Geschäftsführer Uwe Fiukowski (links) und Benjamin Köhler vom Ingenieurbüro FICHTNER Water & Transportation GmbH bei der Projektbesprechung in der Torgauer Schlachthofstraße. Foto: SPREE-PR/Arndt Zweckverband zur Trinkwasser- versorgung und Abwasser- beseitigung Torgau-Westelbien Am Wasserturm 1 04860 Torgau Telefon 03421 7436-10 Telefax 03421 7436-30 Bereitschaftsdienst Mobilfunk 0163 7436201 info@zweckverband-torgau.de www.zweckverband-torgau.de Öffnungszeiten des Kundenbüros: Montag 9.30 – 12.00 Uhr Dienstag 9.30 – 12.00 Uhr 13.00 – 15.00 Uhr Mittwoch 9.30 – 12.00 Uhr Donnerstag 9.30 – 12.00 Uhr 14.00 – 17.00 Uhr Freitag keine Sprechzeiten Ansprechpartner Kundenbüro Frau Ehrhardt 03421 743621 Frau Albrecht 03421 743620 Anschlusswesen Herr Kopielski 03421 743622 Gemeinschaftsprojekt Schlachthofstraße kurz vorm Startschuss Der ZV Torgau-Westelbien hat seine Wirtschaftspläne für 2020 fertiggestellt. Im Abwasserbereich steht der Neubau des Mischwasserkanals in der Schlacht- hofstraße imMittelpunkt der Planungen (siehe Hauptartikel) . Im Weiteren ist die Fortführung des Kanalbaus im Bereich der Dommitzscher Straße vorgesehen, soweit die DB AG die Genehmigung für die weiteren erforderlichen Gleisque- rungen erteilt. Zur Vorbereitung der zu- künftigen Maßnahme soll die Planung des Neubaus des Mischwasserkanals Elbstraße begonnen werden. Im Bereich Trinkwasser wird zwar nicht ganz so kostenintensiv in- vestiert, doch auch hier sind einige Maßnahmen geplant. So sollen die Bauarbeiten an der Versorgungslei- tung Torgau-Dommitzsch fortgesetzt und im Jahr 2020 die Bauabschnitte acht bis elf abgeschlossen werden. Los geht es mit dem 8. Bauabschnitt zwischen den Ortslagen Elsnig und Vogelgesang. Zu weiteren Arbei- ten und Planungen an Trinkwas- serleitungen soll es u. a. in Torgau (Dommitzscher Straße und Fried- rich-Naumann-Straße), in Schildau (Sitzenrodaer Straße, Lindenstraße), in Wildschütz (Steinbruchstraße) und in Mehderitzsch (Dorfallee) kommen. Weitere wichtige Vorhaben sind die Sanierung von Hochbehältern und Ar- beiten an den Tiefbrunnen der ver- bandseigenen Wasserwerke. Es war mehr als nur eine Schreck- sekunde für die Mitarbeiter des ZV Torgau-Westelbien,alsEndeJunidie KläranlageamRepitzerWeginFlam- menstand.ZumGlückwardieFeuer- wehr blitzschnell zur Stelle. Kurz nach 17 Uhr erhielt Uwe Fi- ukowski, Geschäftsführer des ZV Torgau-Westelbien, einen Anruf: „Uwe, deine Kläranlage brennt!“ Un- verzüglich machte er sich auf denWeg und traf kurz nach der Feuerwehr am Ort des Geschehens ein. „Die Kame- raden erhielten durch die installierte Schlüsselbox Zutritt zum Gelände und waren bereits mit der Brandbekämp- fung beschäftigt“, so Fiukowski. „Da machte sich unsere gute Kooperation einmal mehr bezahlt.“ Auslöser des Brandes war vermut- lich ein heiß gelaufener Ventilator der Abluftanlage des Betriebsge- bäudes. Schnell waren die Flammen gelöscht, der Schaden jedoch immens – ca. 160.000 Euro. Dennoch spricht Uwe Fiukowski vom „Glück im Un- glück“, denn unter anderen Umstän- Glück im Unglück bei Kläranlagenbrand Zweckverband dankt der Feuerwehr für ihren blitzschnellen Einsatz Kein Anblick, den man gerne sieht: Schwarzer Rauch über der Klär- anlage in Torgau. Foto: ZV DER KURZE DRAHT Für eine Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik suchen wir zum Ausbildungsbeginn 31. August 2020 einen Schulabgänger (m/w/d) mit ☛ handwerklichem Geschick und technischem Verständnis ☛ Interesse für Chemie, Biologie, Mathematik und Physik ☛ körperlicher Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeit ☛ gutem Realschulabschluss Felix Kaubitzsch hat es bereits geschafft. Er hat seine im Jahr 2016 begonnene Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik erfolgreich abgeschlossen und wurde fest in den Ver- band übernommen. Hinweis zum Datenschutz: Mit der Übersendung Ihrer Bewerbung erklären Sie Ihr Einverständnis zur Ver- arbeitung IhrerDatenausschließlich im RahmendesBewerbungsverfahrens für die o. g. Stelle. Bewerbungen können bis zum 31. Januar 2020 bei uns eingereicht werden: Zweckverband zur Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien Am Wasserturm 1 04860 Torgau Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik bedienen und überwachen Maschinen und Anlagen, dieWasser fördern, aufbereiten oder weiterleiten, verlegen Rohrleitungen, überprüfen und wechseln Messeinrichtungen. Die Grundlagen- und Berufsschulausbildung finden in Chemnitz, Pirna und Einsiedel statt, die Fachausbildung in unserem Verbandsgebiet. Die Folgen des Hitzesommers den hätte das Feuer schnell auf be- nachbarte Anlagen übergreifen und die Schäden schnell multiplizieren können. Der Betrieb der Kläranlage konnte ohne Unterbrechungen wei- terlaufen. Mittlerweile ist der Großteil der Schä- den beseitigt. Eine neue Abluftanlage wird im kommenden März montiert. Uwe Fiukowski ist es wichtig, sich noch einmal „in aller Form herzlich bei den Kameraden von der Feuer- wehr für ihre schnelle und professi- onelle Hilfe zu bedanken!“ Wirtschaftspläne erstellt Zahlreiche Baumaßnahmen geplant Auch im Jahr 2020 investiert der ZV wieder in seine Netze. Foto: SPREE-PR/Archiv größere Vorhaltemengen vereinbart, auf die man in diesem Sommer gleich zurückgreifen konnte. Denn die Trink- wasserabgabe waren so hoch wie noch nie in der Geschichte des Zweck- verbands. Offensichtlich nutzten viele Grundstückseigentümer Trinkwasser zur Bewässerung der eigenen Gärten. Das zeigten auch die hohen Anmelde- zahlen für sogenannte Gartenwasser- zähler, mit denen das im Garten ge- nutzte Trinkwasser gemessen und am Jahresende von der Abwasserrech- nung abgezogen werden kann. Denn dieses Wasser landet im Garten und nicht im Kanal. Das verbandsei- gene Wasserwerk in Mehderitzsch hatte mit der Trockenheit zu kämpfen. Denn in den Quellfassungen gab es ei- nen geringeren Zulauf an Wasser und somit geringere Rohwassermengen. ZV-Geschäftsführer Uwe Fiukowski fasst es so zusammen: „Noch kommen wir mit den immer trockeneren Som- mern einigermaßen gut klar. Es bleibt abzuwarten was passiert, wenn Hitze- sommer zur Normalität werden. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“ Der zweite zu warme und zu tro- ckene Sommer in Folge hat sich auch auf die Arbeit des ZV Torgau-Westelbien ausgewirkt – positiv wie negativ. Für den Torgauer Trinkwasserversor- ger hat es sich schon ein Jahr nach dem ersten Hitzesommer bezahlt gemacht, diesen als langfristiges Omen zu be- trachten und seine Lieferverträge mit dem Fernwasserversorger zu erneu- ern. Denn im neuen Vertrag wurden Als Schwitz- wasser (auch Kondenswas- ser bzw. Tau- wasser) be- zeichnet man das Wasser, das sich an einer kühlen Oberfläche von Gegenständen niederschlägt. Hier läuft einem ganz schön das Wasser! WASSERCHINESISCH

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