Wasserzeitung 01/2020

Wer derzeit an der Kläranlage (KA) Torgau vorbeikommt, wird erstaunt sein, weshalb außer- halb des Betriebsgebäudes an einem ungewöhnlichen Standort eine Maschine steht – und dazu noch ein emsiges Treiben unter- schiedlichster Firmen wahrzuneh- men ist. „Der Grund dieses ungewohnten Ge- schehens ist der Investitionsplan des Verbandes“, berichtet ZV-Geschäfts- führer Uwe Fiukowski. „Für die KA Torgau wurde die Erneuerung des De- kanters zur Klärschlammentwässe- rung geplant und diese Maßnahme befindet sich derzeit gerade in der Umsetzung.“ Zielstellung dieser In- vestition im sechsstelligen Bereich ist die sukzessive Erneuerung der an- lagentechnischen Ausrüstung der seit 1997 dauerhaft in Betrieb befindli- chen Maschinen und Anlagen. Aufwendiger Austausch Der Austausch einer solchen tech- nischen Anlage auf einer Kläranlage ist jedoch nicht so einfach, denn ein zeitweiliges Abschalten zum Aus- bauen der alten und wieder Ein- bauen der neuen Anlage geht auf ei- ner Kläranlage nicht. Diese hat auch in so einem Fall ihre Reinigungsauf- gabe vollständig zu erfüllen. Neben der technischen Planung ist daher auch die Ablaufplanung z. B. für die LANDPARTIE Kein Stillstand Auf den Spuren der Reformation Foto: SPREE-PR/Archiv EDITORIAL 11. Jahrgang Nr. 1 Juli 2020 Ausgabe Torgau Herausgeber: Zweckverband Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien, Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe und Abwasserverband „Untere Döllnitz“ Oschatz Neuer Dekanter verbessert Klärschlammentwässerung Investition zur Steigerung der Anlageneffizienz auf der Kläranlage Sehr geehrte Leserinnen und Leser der Wasser Zeitung, Wasser ist für viele Menschen ein selbstverständliches Gut. Doch dann stellte uns die Co- rona-Pandemie vor ungeahnte Herausforderungen. Für unse- ren Zweckverband kann ich sa- gen, dass wir diese mit Bravour gemeistert haben. Das heißt, un- ser Trinkwasser floss weiterhin in bester Qualität rund um die Uhr aus Ihren Wasserhähnen und das Abwasser wurde wie gewohnt flächendeckend ent- sorgt. Das lag vor allem an unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern, die unter größtem Einsatz alles dafür gegeben haben, un- sere Kunden von den Einschrän- kungen – im Kundenservice, bei Zählerwechseln usw. – mög- lichst wenig spüren zu lassen! Wir haben es geschafft, auch in Zeiten größter Kontaktbeschrän- kungen der Daseinsvorsorge ge- recht zu werden. Dafür möchte ich mich herzlich bei meinen Kolleginnen und Kollegen be- danken! Uwe Fiukowski, Geschäftsführer des ZV Torgau-Westelbien „Anstrengungen machen gesund und stark“, sprach einst Martin Luther. Nachdem zuletzt viele Stunden Zuhause verbracht wer- den mussten, ist es nun an der Zeit, sich mal wieder ausgiebig an der frischen Luft zu betätigen – um gesund und stark zu bleiben. Der „Lutherweg in Sachsen“ ist eine ideale Gelegenheit, um sich von tägli- chem Ballast zu befreien und die Natur in vollen Zügen zu genießen. Vor allem zur jetzigen Jahreszeit, in der es an al- len Ecken und Enden grünt, macht es besonders viel Spaß sich auf Wander- schaft zu begeben. Dabei gelangt man auf dem „Lutherweg“ unter anderem nach Torgau. Mit einer über 1.000-jäh- rigen Geschichte und eingebettet in herrliche Landschaften, ist die Stadt optimaler Ausgangspunkt für Ausflüge. Entlang der stattlichen Patrizierhäuser wandern Sie vom Renaissance-Markt- platz in Kürze zum bedeutendsten noch erhaltenen Schloss der Früh- renaissance Deutschlands – Schloss Hartenfels. Die Zeit der Reformation nachzuempfinden gelingt am besten beim Besuch der Schlosskapelle, die als erste protestantische Kirche nach den Ideen Luthers gebaut und von die- sem persönlich geweiht wurde. Mehr Informationen unter: www.lutherweg-sachsen.de Der neue Dekanter (u. l.) wartet auf den Einbau. Bis dahin übernimmt ein mobiler Dekanter (gr. F.) die Klär- schlamm- entwässerung Vorhaltung von Ersatzanlagen bzw. Interimsanlagen wichtig. Der Verband konnte den Umbau – trotz erheblicher Einschränkungen aufgrund von Corona – planmäßig durchführen. Dabei hatte man das Glück, dass der neue Dekanter be- reits Anfang März aus Mumbai in Indien geliefert wurde. Damit konnten sowohl der Ausbau des alten und der Einbau des neuen Dekanters planmäßig ablaufen. Für die Zeit zwischen der Außerbetrieb- nahme des Alten und die Inbetrieb- nahme des Neuen, wurde der Klär- schlamm unter freien Himmel mobil entwässert. Uwe Fiukowski: „Die mobile Anlage ist zwar im Leistungs- durchsatz ein wenig kleiner als die auf der KA Torgau ehemals vorhan- dene und neu geplante, aber für den begrenzten Zeitraum ausreichend.“ Hohes Einsparpotenzial Im Vergleich der Kennwerte zwischen altem und neuem Dekanter wird mit einer Energieeinsparung von min- destens 21% bzw. im günstigsten Fall mit 31% für die Anlage gerech- net, die ca. 4.225–6.422kWh im Jahr entsprechen. Und auch bei der Ent- wässerungsleistung ist eine Verbes- serung zwischen der alten und der neuen Anlage zu erwarten. Während der alte Dekanter einen Trockensub- stanzgehalt des entwässerten Klär- schlamms von durchschnittlich 27% erreicht hatte, ist beim neuen ein Durchschnittswert von 29,5% mög- lich. Sofern dieser erreicht wird, ver- ringert sich die Austragsmenge an zu entsorgendem Klärschlamm um ca. 115t im Jahr. Damit könnte eine Ein- sparung von ca. 12.600 EUR pro Jahr erreicht werden. Antragsformulare vollständig einreichen Wer eine neuen Trinkwasserhaus- anschluss erstellen oder eine Ände- rung seines bestehenden Anschlus- ses möchte, kann dies mit Formularen des Verbandes beantragen, welche auf der Homepage zum Download bereit- stehen. Wichtig ist jedoch, dass der Antragstel- ler auch die dem Antrag beizufügenden Unterlagen vollständig einreicht, denn das erspart weitere Rückfragen und verkürzt die Bearbeitungszeit. Auf dem Lutherweg in Sachsen wandert man inmitten schönster Natur und erkundet für die Reformation bedeutsame Städte. Foto: Andreas Schmidt

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