Wasserzeitung 01/2022

Wer in den letzten Wochen von Torgau in Richtung Dommitzsch fuhr, wunderte sich vielleicht ein bisschen: Auf der Baustelle des ZV Torgau-Westelbien standen orangefarbene Sonnenschirme. Kunst auf dem Bau? Ein Pausenplatz für die Bauarbeiter? Nein! Die über zehn Meter breite Grabentrasse, die im Feld gezogen wurde, ist zum archäologisch interessanten Gebiet erklärt worden. Hier, wo die Rohre für die künftige Trinkwasserversorgungsleitung in den Boden sollen, rückten die Wissenschaftler vom Landesamt für Archäologie aus Dresden an, fanden Überreste aus der Bronzezeit. Für den ZV Torgau-Westelbien hieß das: Bau- stopp, denn Schicht für Schicht wurde von den Forschern auf dem Areal Erde abgetragen. Nach und nach kamen Reste einer Siedlung, Keramikscherben, sogar eine bronzene Nadel zutage, Fundstücke aus der Zeit 1200– 1000 vor Christus. „Unsere Aufgabe ist es, Dinge aus der Vergangenheit aufzuspüren und zu schützen, Informationen über frühere Zeiten aufzuarbeiten“, erklärt Dr.Wolfgang Ender vom Landesamt für Archäologie Sachsen. „Erste Hinweise auf Verborgenes geben die Verfärbungen imBoden“, erklärt Ender. Im Mai wurden bestimmte Bereiche mit Schnur abgegrenzt, Fundstellen mit Nummern markiert. Untersuchen, datieren, dokumentieren hieß es für die Forscher und abwarten für die vom ZV beauftragten Firmen. Ein Interessenkonflikt. „Die Zeit drängt immer“, Ausgebremst Foto: SPREE-PR/Archiv EDITORIAL 13. Jahrgang Nr. 1 Juni 2022 Ausgabe Torgau Herausgeber: Zweckverband Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien, Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe Liebe Leserinnen und Leser, es war keine Überraschung: Bereits in der Planungsphase der neuen überörtlichen Trinkwasserleitung Torgau–Dommitzsch hieß es zum Bauabschnitt Drebligar–Dommitzsch: „Die Maßnahme befindet sich im archäologischen Relevanzgebiet.“ Es ist interessant, was die Archäologen alles aus den gefundenen Scherben, vermutlichen Brand- bzw. Kochstellen und Resten von Holzpfählen, „lesen“ können. Ein Stück Siedlungsgeschichte wird für künftige Generationen bewahrt. Aber: Wer sollte die Erkundungen bezahlen? Der Staat macht es sich leicht. Im §14 Abs. 3 des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes legt er fest, dass die Träger größerer öffentlicher oder privater Bauvorhaben im Rahmen des Zumutbaren zur Erstattung der Kosten archäologischer Ausgrabungen und der konservatorischen Sicherung der Funde verpflichtet werden. Doch die Träger dieser Baumaßnahmen haben bereits schon zusätzliche Kosten, denn die Bauverzögerung ist nicht kostenfrei: Beauftragte Unternehmen machen Vorhaltekosten geltend und Lieferpreise verteuern sich aktuell innerhalb von Tagen. Nicht falsch verstehen: Die Arbeiten der Archäologen sind wichtig, aber die Finanzierung sollte vom Freistaat getragen werden und nicht auf kommunale oder private Haushalte übertragen werden. Uwe Fiukowski, Geschäftsführer des ZV Torgau-Westelbien sagt Rico Malz, Oberbauleiter der Firma Brochier. „Wir wollen so zügig wie möglich die Trinkwasserhauptleitung bis zumOrtseingang Dommitzsch verlegen“, so der erfahrene Ingenieur. „1,3 km Trinkwasserleitung aus verformbarem Gussrohr mit einem Durchmesser von 300mm kommt hier in den Boden, danach erfolgt eine Druckprüfung. Vor Freigabe der Leitung werden die Rohre gespült und dieWasserqualität geprüft“, erläutert Günter Schulz, Leiter Trinkwasser beim ZV Torgau-Westelbien. „Der Bauabschnitt vom Abzweig Drebligar bis Dommitzsch ist der vorletzte Bauabschnitt der Erneuerung der Trinkwassertransportleitung zwischen Torgau und Greudnitz“, sagt Schulz. Der Fertigstellungstermin wurde vom 20. 5. auf den 20. 6. 2022 verschoben. Die Kosten für den Teilabschnitt: 437.000 Euro brutto, hinzu kommen ca. 60.000 Euro Kosten für die Verzögerung durch die archäologischen Grabungen sowie Entschädigungszahlungen an die Landwirte. Das gesamte Projekt mit einer Trassenlänge von mehr als 10 kmwurde ab 2010 geplant und umgesetzt. LAGA TORGAU Mehr als Blütenzauber Zerbrochene Gefäße aus einem Grab und ein Urnengefäß. Achtung, Fundstücke! Warum unsere Baustelle bei Dommitzsch so außergewöhnlich ist Die Renaissancestadt Torgau lädt zur Landesgartenschau ein! Bis zum 9. Oktober können große und kleine Naturliebhaber und Gartenfreunde wechselnde Blumenschauen, Themengärten, Baumschulen und einen Gärtnermarkt bestaunen. Doch nicht nur das, denn Torgau ist die spannende Mischung aus neuer Landschafts- und Stadtgestaltung, neuen Sportflächen, idyllischen Ruhe- oasen, Kunst- und Bildungsangeboten gelungen. Da ist zum Beispiel das Ufer der Eisbahnwiese, das jetzt zahlreiche Möglichkeiten zum Verweilen und für Naturbeobachtungen bietet. Austoben und aktiv sein kann man auf dem Fitness- areal, Kletterpark oder dem Trampolin. Für alle, die Kunst und Klang mögen, gibt es an den 170 LAGA-Tagen Musik und Talkshows auf dem Konzertplatz. In den Blumenhallenschauen heißt es ab dem: 1 4.Juli „ Buntes Blütenmeer. Sommerfeeling an der Elbe“. Ab dem 28. 7. bis zum 10. 8. „Von Pflanzen und Gärtnern. Gartenlust im Torgauer Land“. Unsere Tipps für Familien: Der Kranichspielplatz, der Streichelzoo „Torgauer Arche“ sowie ein Taschenlampenkonzert für Groß und Klein am 7. 10. 2022. Farben und Formen für alle Sinne. Foto: SPREE-PR/Wolf Archäologie trifft Trinkwasserleitungsbau (v. l.): Günter Schulz, Leiter Trinkwasser des ZV TorgauWestelbien, Oberbauleiter Rico Malz und Polier Bernd Katerbau von Brochier Rohrleitungs- und Anlagenbau GmbH sowie Dr. Wolfgang Ender und Knut Pleger vom Landesamt für Archäologie Sachsen auf der Baustelle nahe Dommitzsch. Foto: SPREE-PR/Wolf, kl. Fotos: Landesamt für Archäologie Sachsen, G. Seifert

Wir möchten, dass Sie rund um die Uhr mit bestem Trinkwasser versorgt werden. Unsere Aufgabe ist es, die Trinkwasserqualität von der Wassergewinnung bis zur Bereitstellung bei Ihnen im Haus oder in Ihrem Betrieb sicherzustellen. Damit die angelieferte Wasserqualität nicht beeinträchtigt wird, steht der Hauseigentümer in der Pflicht, denn nach dem Wasserzähler bis zu den Zapfstellen im Haus ist er für die Wasserqualität zuständig. Damit das Wasser sauber und mit ausreichend Druck durch die Leitungen fließen kann, muss die hauseigene Trinkwasserinstallation und der dazugehörige Wasserfilter regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden. Ulf-Michael Schmidt, Meister Rohrnetz vom ZV Torgau-Westelbien gibt darüber Auskunft. Herr Schmidt, welche wichtigen Funktionen hat ein Trinkwasserfilter? Filter sollen im Trinkwasser mitgeführte kleinste Feststoffpartikel wie Sand oder kleine Rostteilchen herausfiltern. Dies ist aber nicht nur wichtig für die Qualität des Trinkwassers, sondern auch für den Schutz der Rohrleitungen, Armaturen und Geräte. Ein Trinkwasserfilter schützt die Trinkwasseranlage vor Korrosionsschäden und vor Dichtungsschäden an Ventilen. Welche verschiedenen Trinkwasserfilter gibt es, welchen empfehlen Sie? Es gibt Wechsel- und Rückspülfilter. Beim Wechselfilter sollte der Austausch des Filtereinsatzes nur von einem Fachmann durchgeführt werden. Dazu muss die Wasserversorgung unterbrochen werden. Ich empfehle aber den Rückspülfilter, dieser kann vom Hauseigentümer selbst durchgespült werden. Die Trinkwasserversorgung muss dazu nicht unterbrochen werden. Wo genau sollte der Filter eingebaut sein? Der Einbau sollte unmittelbar nach der Wasserzähleranlage und vor der ersten Entnahmestelle erfolgen. Woran merkt man, dass der Filter zugesetzt ist? Ein zugesetzter Filter macht sich durch deutliche Druckverluste in der Hausinstallation bemerkbar. Das Wasser fließt nicht mehr wie gewohnt, sondern nur mit dünnem Strahl durch den Hahn. Wie oft muss man diesen reinigen, was empfehlen Sie? Nicht nur wegen eines möglichen Druckverlusts, sondern auch aus hygienischen Gründen sollte eine Spülung vierteljährlich durchgeführt werden. Bei Fragen zum Thema Trinkwasserfilter steht Ihnen ZV-Mitarbeiter Ulf-Michael Schmidt unter der Telefonnummer 03421 743615 gern zur Verfügung. Vielleicht haben Sie es auch schon einmal bemerkt: Mancherorts sind klappernde Geräusche beim Überfahren von Schachtabdeckungen zu hören, besonders dann, wenn die Reifen schwerer Fahrzeuge darüber rollen. Warum ist das so? „Dass Deckel eisern scheppern, kann verschiedene Ursachen haben“, erklärt Uwe Fiukowski, Geschäftsführer beim ZV Torgau-Westelbien. „Zum einen entsteht es, wenn der meist gusseiserne Deckel im Deckelrahmen durch darüberfahrende Autos bewegt wird und eine Geräusche dämpfende Einlage zwischen den Metallteilen fehlt oder verschlissen ist. Zum anderen kann sich aber auch der Deckelrahmen vom Schachtkörper gelockert haben oder ist in seiner Auflagerung abgesackt“, so der ZV-Chef weiter. In beiden Fällen ist das Ergebnis gleich: Beim Überfahren kippelt die Schachtabdeckung und verursacht Geräusche. Wird ein klappernder Deckel gemeldet, überprüfen die ZV-Mitarbeiter den entsprechenden Schacht und beseitigen dieMängel. Sie kennen einen „lärmenden“ Gullideckel? Bitte rufen Sie uns an: 03421 7436-10 Nicht nur wir Menschen, auch Vögel müssen bei hohen Temperaturen mehr trinken. Garten- und Balkonbesitzer können helfen: Ein einfacher Blumentopf-Untersetzer, gefüllt mit klarem Wasser, erfüllt den Zweck. „Wichtig ist, dass man dasWasser jeden Tag wechselt. Sonst könnten sich Krankheiten ausbreiten“, erklärt Franziska Walther vom NABU Sachsen. Die Naturschützerin rät, die Vogeltränken nicht auf den Boden zu stellen, sondern in ca. 1,5 Meter Höhe oder auf ein Fensterbrett, damit Katzen die Vögel nicht beim Durstlöschen stören. …geht es an der Steuerungsanlage des Regenüberlaufbauwerks am Dr. Külz-Ufer zu. Verlässt man den Torgauer Bahnhof und biegt rechts ab, sieht man es schnell: Aus einem einst grauen Schaltschrank ist das „Zuhause“ eines Eisvogels geworden. Ein echter Hingucker! „Wir hatten ein Motiv gesucht, welches gut zum Schwarzen Graben passt, dem Gewässer direkt am Dr. Külz-Ufer“, sagt Uwe Fiukowski, Geschäftsführer des ZV. Zur Auswahl stand auch die Darstellung einer schwimmenden Ente sowie eines Grünfinks. Der Eisvogel aber erhielt die meiste Zustimmung unter den Zweckverbands-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Bildwunsch wurde im April dieses Jahres vom Torgauer Graffiti-Künstler Christian Weiße umgesetzt. Zwei Tage benötigte der bekannte Sprayer dafür. Die Herausforderung: der metallene Untergrund. „Das ist etwas völlig anderes als eine Leinwand, auf die man Farbe aufträgt“, erklärt Christian Weiße, Künstlername Wok. „Ein Tag reinigen und säubern sowie anschleifen. Dann witterungsbeständige Grundierung auftragen und Unebenheiten ausgleichen. Erst dann konnte ich die Farben auftragen“, erläutert er den Ablauf. Besonders gefreut hatte der Künstler sich über das spontane Lob für seine Arbeit von Passanten und: „Von einem Busfahrer, der vorbeifuhr, habe ich sogar Luftküsse bekommen“, berichtet Weiße schmunzelnd. Und auch die Rückseite des Schaltschrankes wurde angesprüht. Was da zu sehen ist? Wer neugierig ist, sollte einfach mal vorbeischauen. Auch wenn es in unserem Zweckverband gegen den Einbau von Funkzählern bisher nur drei Widersprüche gab und der ZV im Vorfeld den Einsatz auf die rechtlichen Grundlagen geprüft hat, sind wir durch ein Gerichtsurteil bestärkt. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof Bayern, kurz BayVGH, hat als 2. Instanz der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Bayern, welches dem Sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen entspricht, ein Urteil zum Einbau von Funkwasserzählern gesprochen. Die Rechtsprechung des VGH Bayern ist nicht unmittelbar auf Sachsen anzuwenden, aber sie bestätigt die bisherige rechtliche Auffassung des Verbandes. Der Hintergrund: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies die Beschwerde der Antragsteller, welche dem Wechsel eines analogen Wasserzählers zu einem Funkzähler widersprachen, ab. Unter Anordung des Sofortvollzugs wurde das Ehepaar aus Bamberg zum Austausch des Wasserzählers verpflichtet. Die Begründung der Richter: Dem Einbau und Betrieb eines Funkwasserzählers stehen weder datenschutzrechtliche noch gesundheitliche Gründe entgegen. Einbau ohne Bedenken Im Beschluss des BayVGH vom 7. März 2022, Az. 4 CS 21.2254, hieß es außerdem, dass der Betrieb eines Funkwasserzählers keinen unzulässigen Eingriff in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung darstellt, die Verarbeitung der personenbezogenen Daten ist gerechtfertigt. Die Versorgung mit Trinkwasser und die Messung des Verbrauchs mittels Wasserzählern sei eine zur Daseinsvorsorge gehörende gemeindliche Pflichtaufgabe und diene dem öffentlichen Interesse, so die Richter. Nach derzeitigem Erkenntnisstand entstünden durch den Betrieb von Funkwasserzählern auch keine unzumutbaren Gesundheitsgefahren, weil die Strahlenleistung im Vergleich zu einem Handy um ein Vielfaches niedriger sei, hieß es. SÄCHSISCHE WASSER ZEITUNG • JUNI 2022 SEITE 2/3 ZWECKVERBAND „TORGAU-WESTELBIEN” Zweckverband zur Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien Am Wasserturm 1 04860 Torgau Telefon 03421 7436-10 Telefax 03421 7436-30 Bereitschaftsdienst Mobilfunk 0163 7436201 info@zweckverband-torgau.de www.zweckverband-torgau.de Öffnungszeiten des Kundenbüros: Montag 9.30 – 12.00 Uhr Dienstag 9.30 – 12.00 Uhr 13.00 – 15.00 Uhr Mittwoch 9.30 – 12.00 Uhr Donnerstag 9.30 – 12.00 Uhr 14.00 – 17.00 Uhr Freitag keine Sprechzeiten Ansprechpartner Kundenbüro Frau Ehrhardt 03421 743621 Frau Albrecht 03421 743620 Anschlusswesen Herr Kopielski 03421 743622 DER KURZE DRAHT Erneut frisst sich ein riesiger Bohrkopf in vier Metern Tiefe durch die Erde. Zwölf Meter schafft er an einem Arbeitstag, acht bis zehn Zentimeter pro Minute. Mit Hilfe von Wasser wird der Abraum aus dem Bohrloch transportiert. Nach und nach werden dann die drei Meter langen Rohrsegmente hinterhergeschoben. Zwei neue Mischwasserkanäle mit einer Länge von jeweils 66 Metern müssen neu geschaffen werden. Hier, am ehemaligen Bahnübergang Dommitzscher Straße, war bei einer Kontroll- befahrung per Kamera unterhalb der Gleise ein defektes Rohrsegment des vorhandenen Mischwasserkanals festgestellt worden. Kompromiss gefunden Zügig wurde gehandelt, eine Behelfsbrücke angelegt sowie die Sanierung der Kanäle geplant. Und das war alles andere als einfach, denn die Rohre mussten extra für die Bahnquerung ausgelegt sein,. Eine mögliche Mischwasserableitung mit Rohren von 1.200 Millimetern Durchmesser war aufgrund der zu niedrigen Deckungshöhe zu den Gleisen nicht möglich, die Vorgaben der deutschen Bahn zur Sicherung der Gleise, der Bahnhofs- sowie Weichenanlagen dafür zu streng, sprich nicht genehmigungsfähig. Ein Kompromiss wurde gefunden: Zwei neueMischwasserkanäle mit einem Durchmesser von 1.000 Millimetern konnten genehmigt werden. Außerdemwird eine Trinkwasserleitung erneuert. Tagtäglich werden die Arbeiten von den Mitarbeitern der deutschen Bahn überwacht, auch die ZV-Mitarbeiter sind jeden Tag vor Ort. „Das Zusammenspiel der beteiligten Firmen und der Deutschen Bahn muss gemanagt werden“, sagt Günter Schulz, Leiter Trinkwasser des ZV Torgau-West- elbien. „Die Schwierigkeit sind die zahlreichen Kabel in der zukünftigen Rohrtrasse, die sicher verlegt werden müssen“, fügt Manfred Hausmann, Polier der Firma Finsterwalder BauUnion GmbH hinzu. Baustart für das Großprojekt war der 9.11.2021, ab Juli dieses Jahres kann sowohl das Trinkwasser in die umliegenden Haushalte durch die neuen Rohrleitungen als auch das Schmutz-und Regenwasser von Torgau-Nordwest Richtung Kläranlage fließen. Unter den Gleisen hindurch Mammutprojekt: Viele Rohre für zwei neue Mischwasserkanäle und eine Trinkwasserleitung kommen hier in vier Metern Tiefe ins Erdreich. Die Gesamtkosten: Mehr als 2,3Millionen Euro. Foto: Thomas Keil Gute Teamarbeit: (v. l.) Vorarbeiter Frank Rumpel von der Firma Finsterwalder Bau Union (FBU), Günter Schulz, Leiter Trinkwasser beim ZV Torgau-Westelbien, Polier Manfred Hausmann, FBU, und Bauleiter Jens Fanghänel von der Firma Interra Microtunnelbau GmbH beim Umsetzen des Hydraulikbohrers. Urteil zum Funkzählereinbau. Ulf-Michael Schmidt, Meister Rohrnetz ZV TorgauWestelbien Und weiter geht´s: Ein neues drei Meter langes Rohrstück aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) mit einem Durchmesser von 1.000 Millimetern kann nach der Bohrung eingesetzt werden. Fotos (2): SPREE-PR/Wolf Unterirdisch und zielgenau: Per Rohrvortrieb wird Platz für die neuen Rohre geschaffen. Das Spezialverfahren, genannt Mikrotunnelbau, wird bei beengten Platzverhältnissen und schützenswerten Bausubstanzen genutzt. Foto: ZV Torgau/Günter Schulz Klappernde Schachtabdeckungen – woran liegt das? Wassertränken für Vögel Tierisch, tierisch... Laute Schachtdeckel sind nicht nur für Anwohner unangenehm, sondern auch ein Hinweis auf schadhafte Abdeckungen und Reparaturbedarf. Foto: SPREE-PR/Petsch Graffiti-Künstler Christian Weiße wurde für sein Werk mit Lob und Luftküssen überhäuft. Foto: SPREE-PR/Wolf, kl. Foto: privat Trinkwasserfilter: Regelmäßige Reinigung ist wichtig Der ZV Torgau-Westelbien stemmt Großprojekt am ehemaligen Bahnübergang Dommitzscher Straße Funkzähler – alles sauber? Foto: Pixabay Fotomontage: SPREE-PR Foto: SPREE-PR/Archiv Foto: ZV Torgau-Westelbien

9Uhr: Zur Frühstückspause gibt es „Ä Schälchen Heeßen“ ...wie der Kaffee-Sachse so schön sagt. Erst Kaffee, dann Tee ist Volker Frankenbergs Rezept, um munter durch den Tag zu kommen. 6.45Uhr: Zu früher Stunde voll bei der Sache. E-Mails, Anträge, Anfragen per Telefon. 9.30Uhr: Runter ins Archiv –Volker Frankenberg studiert alte Bestandspläne und Bauakten. „Eine Firma hat bei Arbeiten alte Leitungen im Boden gefunden. Ich finde heraus, was Sache ist und gebe den Rohrlegerkollegen Auskunft“, erklärt er. 11Uhr: Besprechung mit ZV-Geschäftsführer Uwe Fiukowski: Ein Lageplan mit Vermessungen des Ingenieurbüros ist angekommen. Diesen Plan gibt es auch digital im GIS. Wenn alle Daten vollständig sind, kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. 13Uhr: Baustelle in Mehderitzsch. Frankenberg muss noch den Abstand von der Straßenkappe bis zur Gebäudekante messen. Die Daten kommen dann ins GIS. SEITE 4 1 / 2022 PORTRÄT Die Berufe der Wasserwirtschaft sind so vielfältig wie spannend. Wussten Sie zum Beispiel, dass es Menschen gibt, die Tag für Tag für unser Trinkwasser kämpfen? Volker Frankenberg vom Zweckverband zur Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien ist einer von ihnen. Er kennt sich bestens mit dem Geoinformationssystem, kurz GIS, aus. Wir haben ihn einen Tag bei seiner Arbeit begleitet. Berufe in der Wasserwirtschaft Wie weit sind die Arbeiten vorangeschritten? Werden noch Mess-Daten benötigt? Volker Frankenberg stimmt sich mit Frank Burkhardt von der Firma Haakshorst Rohrtechnik GmbH aus Eilenburg ab. 15.30 Uhr Feierabend – Umweltbewusst geht's mit dem Fahrrad nach Hause. Fotos (9): SPREE-PR/Wolf eines Mitarbeiters des Geoinformationssystems Volker Frankenberg Alter: 59 Jahre Wohnort: Torgau Beruf: Instandhaltungs- mechaniker Wasserwirtschaft Hobbys: Haus, Garten, Hund Lieblingsort: Geirangerfjord, Norwegen (Imposante Berggipfel!) Rat an den Nachwuchs: „Die Arbeit mit dem GIS ist schnell erlernbar und macht Spaß. Aber auch der Einsatz vor Ort, die Praxis auf den Baustellen, ist wichtig und gehört zum Job“. STECKBRIEF 14Uhr: „Mit dem Geoinformationsystem ist alles einfacher, die Umstellung aufs Digitale erleichtert mir die Dokumentationsarbeit enorm. Alles ist sofort abrufbar“, sagt Frankenberg. Er nennt noch ein Beispiel: „Früher hatten wir Kartenschränke, mit mühsamer Archivarbeit wurden Statistiken erstellt. Jetzt kann ich mit einem Knopfdruck sagen, wieviel Kilometer Rohrleitungen wir verlegt haben.“ Entfernungen, Gemarkungen, Flurstücke, Grundstücke: „Das GIS ist eine perfekte Datensammlung“, sagt Volker Frankenberg. Blau eingezeichnet sind die Trinkwasserleitungen. Blau gestrichelt die Regenwasserleitungen und grün die Schmutzwasserleitungen. Alles klar, oder? Technische Berufe • Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Abwassertechnik • Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice • Rohrleitungsbauer/ Kanalbauer • Geomatiker • Weiterbildung • Techniker/ Meister Studiengänge • Bauingenieurwesen • Wasserwirtschaft/ Siedlungswasserwirtschaft • Vermessungswesen Nützliche Links • berufenet.arbeitsagentur.de • dwa.de • Viele Verbände informieren über ihre freien Stellen auf den jeweiligen Homepages. (m/w/d) IMPRESSUM Herausgeber: Abwasserzweckverband für die Reinhaltung der Parthe und Zweckverband zur Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Torgau-Westelbien, Redaktion und Verlag: SPREE-PR Niederlassung Süd, Gutenbergplatz 5, 04103 Leipzig, Telefon: 0341 44282605, Fax: 0341 44282606, E-Mail : hagen.schulz@spree-pr.com, www.spree-pr.com, V.i.S.d.P.: A. Schmeichel, Redaktion: Hagen Schulz (verantwortlich) , K. Schlager, U. Wolf Layout: SPREE-PR, H. Petsch (verantwortl.) Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Redaktionsschluss: 3. Juni 2022 Artikel und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ohne Zustimmung der Redaktion ist unzulässig! Für Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung.

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